
Die Meere leiden unter dem Kunststoffmüll der Menschen, riesige Plastikinseln treiben im Meer. Plastik schädigt die Flora und Fauna, gelangt in die Nahrungskette der Meeresbewohner oder tötet sie durch Verschlucken oder Verheddern. Nicht mehr lange und auch der Mensch als Verursacher wird diese stille Katastrophe zu spüren bekommen.
Es ist schon längst an der Zeit zu handeln, statt nur über die Situation und Erkenntnisse zu debattieren. Genau das hat Boyan Slat, ein 19-jähriger Holländer getan. Schon vor zwei Jahren hatte der junge Mann eine einfache Idee, die alle bisherigen Konzepte zur maritimen Müllsammlung durch Einfachheit und Machbarkeit überflügelte. 2012 stellte er sein Konzept zur Reinigung der Meere bei einer TedX-Konferenz in Delft vor.
Seine Idee: »Warum sollten wir uns durch die Ozeane bewegen, wenn die Ozeane sich doch durch uns bewegen könnten?« Nicht Schiffe ziehen demnach mit Netzen den Müll aus den Meeren. Das dauert viel zu lange, kostet zu viel Geld, bedeutet Beifang und Emissionen. Stattdessen werden schwimmende Barrieren errichtet, die den Müll passiv auffangen, während sich das Wasser unter ihnen hindurch bewegt. Das meiste Plastik befindet sich direkt unter und auf dem Meeresspiegel, weshalb die Netze nicht in die Tiefe reichen müssen. Die Meerestiere wiederum können einfach durch die Barrieren hindurch tauchen, während das Plastik an der Oberfläche aufgefangen wird.
Nach einer Machbarkeitsstudie über 400 Tage steht fest, dass das Ocean Clean Up-Projekt realisierbar ist. Das liegt nicht zuletzt daran, dass diese Methode zur Säuberung der Meere keine Milliarden kostet. Stattdessen ist das Konzept Schritt für Schritt skalierbar und je nach Investment können einzelne Barrieren konstruiert werden.
Mit der Crowdfunding-Kampagne will Boyan Slat bis September zwei Millionen Dollar einsammeln, knapp 600.000 Dollar (Stand 18. Juni) hat er schon. Die Höhe der Spenden lassen sich mit dem Gewicht Mülls aufwiegen. Der dadurch aus dem Meer gefischt wird. Für 6,21 Dollar erleichtern Sie als Spender den Ozean um je ein Kilo.
Ein schöner Nebeneffekt: die abgefischten Plastikabfälle können als Wertstoffe wieder zu sinnvollen Produkten recycelt werden.
Mehr über das Projekt finden Sie hier.