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Wissenswertes

Lob und Wertschätzung von Mitarbeitern führt zu einer Verringerung des Krankenstand von etwa einem Drittel.

Der aktuelle Fehlzeitenreport (12.9.2016) vom Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), hat es in sich. Die repräsentative Studie belegt die faktische Wechselwirkung zwischen Unternehmenskultur und Gesundheit.

Danach sind Mitarbeiter vor allem die Loyalität des Arbeitgebers (78%) und der Aspekt des Lobes (69%) im Arbeitsalltag wichtig. Vorrangig diese beiden Merkmale machen eine gute und gesundheitsfördernde Unternehmenskultur aus. Erleben tun Mitarbeiter diese Merkmale aber nur in deutlich geringerem Anteil, mit 55% bzw. knapp 50%.

Dazu Helmut Schröder (stellv. Vorsitzender der WIdO):
»Oft sind es die kleinen Gesten, die zur Zufriedenheit der Mitarbeiter beitragen. (…) einfach ein Lob aussprechen. (…) Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen der Art und Weise, wie Beschäftigte ihre Arbeit erledigen, und ihrer Gesundheit. Jedes Unternehmen, egal welche Branche, sollte dieses Wissen nutzen.«

Auffallend ist auch, dass gerade psychische Erkrankungen stark ansteigen und der häufigste Grund für Arbeitsunfähigkeit und Fehlzeiten sind. Zudem verursachen diese Erkrankungen die längsten Ausfallzeiten mit ø 25,6 Tagen.

Wird die Unternehmenskultur im eigenen Betrieb schlecht bewertet, hat nahezu jeder Dritte (31%) im letzten Jahr mehr als zwei Wochen im Betrieb gefehlt. In der Vergleichsgruppe mit einer positiv erlebten Unternehmenskultur war dies nur etwas mehr als jeder Sechste (16,9%).

Das Fazit der Guten Gesellschaft:
Richtiges Loben hält Mitarbeiter gesund, erhöht die Motivation und steigert die Bindung zum Unternehmen!


Deutschland ein gelobtes Land?

Unsere Nation, das Land der Denker und Dichter, ist auch eines der Nörgler und Kritiker. Trotz seines Ressourcenreichtums an Talenten und verborgenen Motivationen, ist es noch immer eine Lobwüste. Zwar weiß hierzulande eigentlich jeder, dass es sinnvoll und auch notwendig wäre, mehr zu loben. Wie so oft besteht kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.

Ein Großteil der Angestellten und Mitarbeiter erhält zu wenig Anerkennung im Allgemeinen und Lob im Besonderen. Angesichts der ausgebuchten Motivationsseminare seitens der Führungskräfte sowie der großen Klagen unter den Mitarbeitern scheint also irgendetwas (ein Mechanismus oder Werkzeug) zu fehlen.

Das Beratungs- und Meinungsforschungsinstitut Gallup schätzt in einer Analyse, dass in Deutschland unmotivierte Mitarbeiter mit achteinhalb Tagen pro Jahr häufiger krank gemeldet seien als Mitarbeiter, die sich ihrem Arbeitgeber emotional verbunden fühlten. Allein das führe in den Unternehmen zu Kosten von rund 10,5 Milliarden Euro!

Generell wir der Volkswirtschaftliche Schaden durch unmotivierte Mitarbeiter auf rund 124 Milliarden Euro im Jahr geschätzt (10/2013). Marco Nink von Gallup fordert daher Vorgesetzte auf, »nachvollziehbar Lob und Anerkennung« auszusprechen.

Aktuelle neurobiologische Forschungsergebnisse belegen: Führungskräfte leisten durch richtige Wertschätzung einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit, Motivation und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter. Umgekehrt gilt: Mitarbeiter mit leerem »Wertschätzungs-Tank« können krank werden.

Vom Leiter des Instituts für Medizinische Soziologie, Professor Johannes Siegrist, stammt das Buch »Der Homo Oeconomicus bekommt Konkurrenz. Die Wiederentdeckung der Emotion in der Wirtschaft«. Darin belegt er, dass Arbeitsbedingungen mit dem Ziel der reinen Nutzenmaximierung krank machen – und zwar die Mitarbeiter. Davon sind bei weitem nicht nur diejenigen Mitarbeiter betroffen, die mit ihrem Selbstmanagement Probleme haben oder sich nicht gesund ernähren.«

Recht hat er!


Mitarbeitermotivation ist treibende Kraft im Unternehmen

Oracle hat auf der Fachmesse Zukunft Personal in Köln die Ergebnisse einer europaweiten Studie zur Mitarbeiter-Motivation vorgestellt. Die Oracle Simply Talent Studie vom September 2015 zeigt auf, dass die Mitarbeitermotivation die treibende Kraft für den Unternehmenserfolg und wichtigster Faktor für Innovationsfähigkeit ist.

Laut der Untersuchung fühlen sich nur etwa ein Drittel (35 Prozent) aller Befragten am Arbeitsplatz meistens motiviert, in Deutschland sogar nur jeder Vierte (25 Prozent). Hier herrscht ganz offensichtlich dringender Handlungsbedarf, denn Freude und Motivation haben einen nachhaltig positiven Effekt auf das Arbeitsergebnis.

Aber auch Innovationen leben von einem positiven Umfeld. 41 Prozent der Befragten in Deutschland sind überzeugt davon, nur in einem motivierenden Umfeld wirklich kreative Ideen entwickeln zu können. Eine nachhaltige Unternehmensentwicklung scheint also direkt an ein positives Arbeitsumfeld gekoppelt zu sein.

Jeder Zweite (53 Prozent) erwartet eine stärkere Anerkennung der eigenen Leistung durch direkte Vorgesetzte. 34 Prozent schöpfen Motivation aus der Möglichkeit, an spannenden Projekten mitzuwirken. Der eigene Beitrag am Unternehmenserfolg wird allerdings oftmals gar nicht gewürdigt. In gut einem Drittel (32 Prozent) der Fälle bleibt eine Anerkennung individueller Leistungen vollkommen aus, auch in Deutschland würdigen gerade einmal 28 Prozent aller Firmen gute Leistungen ihrer Mitarbeiter in irgendeiner Form.

Die repräsentative Studie »Arbeitsmotivation 2015« der ManpowerGroup Deutschland zeigt auf: »Die Mitarbeiter sind derzeit stark ausgelastet. In diesen stressigen Zeiten wirken ein ernstgemeintes und gut platziertes Lob vom Chef sowie der Zusammenhalt im Team besonders motivierend.«


Der ideale Chef

Das Ergebnis einer Befragung zum idealen Chef (2012) die das internationale Trainingsunternehmen Beitraining unter Angestellten in mittelständischen Unternehmen durchgeführt besagt:

»Eine starke Führungspersönlichkeit zeichnet sich nach Ansicht von 47 Prozent der Befragten dadurch aus, dass sie mit Lob und Anerkennung für gute Arbeit nicht spart.«

Eine Befragung im Rahmen einer Studie der Initiative Neue Qualität der Arbeit ergab bei Arbeitnehmer aus allen Branchen auf die Frage »Wie beurteilen Sie die Qualität ihrer Arbeit?«: Deutsche Führungskräfte loben zu wenig.

Die Initiative ist ein Zusammenschluss von Bund, Ländern, Sozialpartnern und engagierten Unternehmen und hat sich die Förderung einer mitarbeiterorientierten Unternehmenskultur zur Aufgabe gemacht.


Mitgestaltung als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung

Freude am Erfolg, das würde mancher Deutsche am Arbeitsplatz gern mal wieder spüren. Doch die große Mehrheit findet, dass ihr Gestaltungswille durch die hauseigenen Manager eingeschränkt wird. 73 Prozent der Beschäftigten sind damit unzufrieden. Dies ist das Ergebnis der Studie Leadership im Topmanagement deutscher Unternehmen der Beratungsfirma Rochus Mummert im Jahre 2012, in der 220 Angestellte und Führungskräfte großer und mittelständischer deutscher Unternehmen befragt wurden.


Die große Lücke namens »L«

In Deutschland klafft zwischen dem Sternchen im Schulheft und dem Bundesverdienstkreuz eine große Lücke. Der amerikanische Neurowissenschaftler Antonio Damasio bezeichnet die Erfahrungen die unser Gehirn anlegt, als somatische Marker bzw- Trampelpfade. Jedes Ereignis, jede Erfahrung, die wir machen, werden in unserem Gehirn als positiv oder negativ bewertet und abgespeichert: »So entsteht im Lauf des Lebens ein Erfahrungsgedächtnis, eine duale Landkarte des Anzustrebenden und zu Vermeidenden.«

Lob funktioniert demnach als hervorragende Grundlage für eine gute Lernspur im Gehirn.


Definition des Lobes

Ein Lob ist gemäß Brockhaus’scher Definition »die anerkennende Beurteilung einer Gesinnung, eines Verhaltens oder einer Leistung«. Es ist demnach eine wertende Äußerung, die sich auf eine bestimmte Situation, Gegebenheit oder Tat bezieht.

Der Lobende, also derjenige, der das Lob ausspricht, beurteilt, erachtet und bewertet die Gesinnung, das Verhalten oder die Leistung des Gelobten als positiv. Ein Lob ist eine Würdigung, unabhängig davon, ob man jemandem einen Gefallen oder nur seine Pflicht getan hat.

Loben ist etwas Konkretes, etwas Persönliches, nichts Allgemeines.

Es sollte daher ganz eindeutig auf eine bestimmte Situation verweisen. Ansonsten verschwimmt das Lob in Plattitüden und verpufft. Unsere Lobkärtchen enthalten dafür ein Kommentarfeld auf der Rückseite. Lobenswert, oder?


Wertschöpfung durch Wertschätzung

Ein richtig ausgesprochenes Lob im Unternehmen ist pure Motivation.

Es ist mehr wert als manches »Incentive«, Man sollte jedoch beim »Aussprechen« auch gewisse Regeln beachten. Die Lobkärtchen© für Erwachsene und das Office tun genau dies. Sie sind Führungs- und Motivationsinstrumente und gut für die Corporate Culture von Unternehmen. Aus Sicht der Guten Gesellschaft als Entwickler sind sie kleine Zertifikationen bzw. Gratifkationen. Ein Lob in solcher Form ist pure Wertschätzung (und weckt mitunter auch schlummerndes Potential). Lob motiviert, initiiert und schafft unternehmerische Werte. (Mehr zur richtigen Anwendung vom Lob finden Sie im Buch Vom Wert des Lobes.)


Die Antike und das Lob

Im antiken Griechenland galt die Lobrede, das sogenannte Enkomion, als höchste Form der Rhetorik. Wodurch auch gleichzeitig deutlich wird, dass das Loben eine hohe Kunst ist, die man bereits damals nicht jedem zutraute und schon gar nicht jedem zuteil werden ließ.


Liken ist kein Loben

Der Facebook-Daumen auf dem Like-Button stellt damit die größte Entwertung dar, die man sich für eine Lobgeste vorstellen mag. Nicht nur wird er inflationär betätigt, er ist auch wieder auf altrömischem Boden angekommen. Er bedeutet in diesem Zusammenhang, dass etwas ›geliked‹ wird. Das ›Liken‹ ist nun ganz bestimmt kein Loben, es ist noch nicht einmal ein richtiges Mögen. Es ist in einer Welt, die kein ›dislike‹ kennt, der kleinste gemeinsame Nenner und steht somit der Enthaltung näher als dem Lob.


Der Effort Effect

Carol Dweck, Psychologin an der Stanford University, beobachtete in einem Zeitraum von zehn Jahren Hunderte Fünftklässler und fand heraus, wie Pädagogen und Eltern Kinder nachhaltig motivieren können. Kinder und Jugendliche die pauschal als »klug« oder »intelligent« gelobt werden, verzagten häufig, wenn sie neue, schwierigere Aufgaben wagen sollen. Kinder die für Ihren Einsatz beim Lernen gelobt wurden, trauten sich selbst mehr zu. Die Psychologin nennt dies den »Effort Effect«.

Der Ökonom, Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger James Heckman unterstreicht diese Erkenntnis mit seinen Forschungsergebnissen. Für ein glückliches und erfolgreiches Leben ist nicht nur Intelligenz und Wissen wichtig, sondern vielmehr die Fähigkeit, auch nach Niederlagen weiterzumachen. Was Kinder und Jugendliche dazu motiviert, Durchhaltevermögen zu entwickeln und sich langfristige Ziele zu setzen, ist damit wesentlich.

Das richtige Lob hat dabei eine bedeutende Rolle inne.

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